Die Hagebutte

Leuchtend rot strahlen jetzt kleine Früchte an wilden Rosensträuchern. Es ist die Zeit, um reife Hagebutten zu sammeln. Die kleinen Vitamin C-Bomben sind das richtige Mittel, um sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten.

Die Rose kommt eigentlich aus Persien und über Babylon, Ägypten, Griechenland und Italien zu uns. Ihre Schönheit erwächst aus ihren Gegensätzen. Sie ist kräftig – aber auch weich, wehrhaft – doch zart, dornig und gleichzeitig samtig, abweisend stolz und doch verlockend. Solche Gegensätze in sich zu vereinen, ohne sie zu vermischen, sie nebeneinander zu ertragen und zu beherrschen und dabei im Ganzen die reinste Schönheit und Harmonie wiederzuspiegeln, das kann nur eine Königin wie die Rose.

Die Kunst ein harmonisches Gleichgewicht aufzubauen und zu bewahren, teilt sie als Heilpflanze mit.

 

Der Name der Hagebutte, Hundsrose oder Heckenrose, lat. Rosa canina, leitet sich vom mittelhochdeutschen Hag, was dichtes Gebüsch bedeutet, und von „butte“, das das Gefäß, in dem die Samen sitzen, bezeichnet, ab. Der Apfelbutzen leitet sich ebenfalls vom Wort „butte“ ab.

Im Innern der Hagebutte befinden sich steinharte Schließfrüchte, sogenannte Nüsschen, die fälschlich als Samen bezeichnet werden. Das Fruchtfleisch der Hagebutte ist süss-sauer und reich an Vitamin C. Die „Samen“ sind mit Widerhaken ausgestattet und deshalb ist der Inhalt der Hagebutte als Juckpulver bekannt und sollte nicht mitverarbeitet werden.

Verwendet werden die Schalen der Hagebutte, die sehr Vitamen C-reich sind. Sie enthalten fünf mal mehr Vitamin C als Zitronen und werden vor allem als Tee angewendet bei Erkältungen und Bronchitis. Sie wirkt außerdem schmerzlindernd, entzündungshemmend bei Wunden und leicht harntreibend. Durch den hohen Anteil an Fruchtsäuren und Pektin wirkt sie auch leicht abführend.

Die reifen Hagebutten werden im Herbst gesammelt, von den Kernen befreit und geschnitten. Man sollte sie an einem warmen, trockenen Platz oder bei max. 40° C im Backofen trocknen. Die Frucht ist ziemlich widerstandsfähig und der Vitamingehalt geht selbst durch Kochen nicht verloren. Als Haustee gegen Erkältungen kann man die Hagebutte zu gleichen Teilen mit Lindenblüten mischen und den fertigen Tee noch mit Zitronensaft versetzten.

In der Bachblütentherapie wird die Wildrose für Menschen eingesetzt, die resigniert haben. Hier schenkt sie neue Lebensfreude und Hoffnung. Bach beschreibt, dass sie ein Energiepotential freisetzt, ein inneres Feuer, ein vitales Interesse am Leben, Gefühl innerer Flexibilität und Freiheit, freudigen Willen, sich den inneren Lebensgesetzen hinzugeben.

Auch die vielen Körperöle und Lotionen mit Wildrose haben nicht nur pflegende Effekte, sondern wirken auch auf die Psyche, schenken Geborgenheit und hüllen den Körper samtig und liebevoll ein.

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